Der erste CSD in diesem Jahr endet mit einem politischen Eklat. Auf Anweisung des Ordnungsamts musste das Straßenfest vier Stunden früher als genehmigt beendet werden. Offenbar war es der Behörde nicht politisch genug.

  • poVoq@slrpnk.net
    link
    fedilink
    arrow-up
    3
    arrow-down
    43
    ·
    3 days ago

    Hmm, ehrlich gesagt, warum nicht? Veranstaltungen die als politische Demonstrationen angemeldet sind sollten auch Politik enthalten. Davon gibt es reichlich in der LGBT+ Szene, also gut wenn der Teil der Szene da etwas mehr Gestaltungshoheit bei solchen Veranstaltungen bekommt.

    • CyberEgg@discuss.tchncs.de
      link
      fedilink
      arrow-up
      50
      arrow-down
      1
      ·
      3 days ago

      Solange es Menschen gibt, die queere Menschen marginalisieren, ist eine Veranstaltung, die queer sein feiert und normalisiert, per se politisch, unabhängig der tatsächlichen Inhalte.

      • SpongyAneurism@lemmy.frozeninferno.xyz
        link
        fedilink
        arrow-up
        6
        arrow-down
        1
        ·
        2 days ago

        Das muss man so sehen, außer man ist halt AfD-Dulli. Die kriegen den Gehirnspagat hin, zu behaupten da gäbe es ja gar keine Diskriminierung mehr, während sie gleichzeitig dafür agitieren dass Diskriminierung bestehen bleibt, bestehende Rechte weggenommen werden oder einfach deine Existenz leugnen.

    • azolus@slrpnk.net
      link
      fedilink
      English
      arrow-up
      30
      arrow-down
      1
      ·
      edit-2
      3 days ago

      Ich als queerer Mensch möchte nicht, dass irgendwelche Sesselfurzer in Behörden entscheiden, ob meine Art des Protests “politisch genug ist”. Für queere Menschen ist allein schon der Besuch des CSDs ein Risiko und ein politisches Statement, denn die Normalisierung und Sichtbarkeit von queeren Menschen ist leider ein hochpolitisches Thema. Manche Menschen sind ungeoutet oder haben Angst von Freunden, Familie, Kollegen etc. verurteilt zu werden, wenn sie es “zu bunt” treiben. Dazu kommt dann gerne nochmal Belästigung und Beschimpfung wenn man dann am Bahnsteig steht etc.

      Natürlich wünsche ich mir CSDs, die laut sind für Menschenrechte (die nicht an den EU-Grenzen aufhören), die die Faschos verarschen und die klare Forderungen stellen. Wie viel jede*r machen kann muss die Person aber selbst entscheiden und wie gesagt, auch ein braver CSD ist in meinen Augen hochpolitisch.

    • macniel@feddit.org
      link
      fedilink
      arrow-up
      18
      arrow-down
      2
      ·
      3 days ago

      Davon gibt es reichlich in der LGBT+ Szene

      Nein anscheinend nicht! Außerdem das CSD die Mutter aller Queeren Demos vorzeitig unter fadenscheinigen Gründen abzubrechen ist mehr als Scheiße!

      Nächstes Mal gibt’s Backsteine!!

      • the_wiz@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        2
        arrow-down
        6
        ·
        2 days ago

        Nächstes Mal gibt’s Backsteine

        Nichts, aber auch gar nichts sorgt so sehr für öffentlichen support und Unterstützung wie Backsteine ;-)

      • poVoq@slrpnk.net
        link
        fedilink
        arrow-up
        3
        arrow-down
        8
        ·
        3 days ago

        Doch aber die werden gerne bei solchen Mainstreamveranstaltungen marginalisiert. Backsteine ist mir auch lieber als Dorffest mit Firmensponsor und Regenbogenflagge 🤷

        • azolus@slrpnk.net
          link
          fedilink
          English
          arrow-up
          5
          arrow-down
          2
          ·
          2 days ago

          Ja aber das hat doch relativ wenig mit der Kritik an behördenlicher Willkür zu tun. Es ist schon zienlich offensichtlich, dass man hier erprobt, wie weit man sich aus dem Fenster lehnen kann, um queere Sichtbarkeit aus der Öffentlichkeit zurückzudrängen und so die Ausgrenzung von queeren Menschen unter fadenscheinigen Argumenten gesellschaftlich Stück für Stück voranzutreiben. Die CSDs sind da natürlich - weil sie laut, groß und bunt sind - für die Braunen schon länger ein großer Dorn im Auge, was man auch an wiederkehrenden Nazi-Stördemos, Anträgen der AfD etc. sehen kann.

          Klar ist bei CSDs auch viel Pinkwashing dabei, für viele mag es auch eher eine Feier sein, marginalisierte Stimmen gehen oft leider unter - das sind alles berechtigte Kritikpunkte an den etablierten CSD-Veranstaltungen. Aber das darf uns doch jetzt nicht davon ablenken, dass hier im Kleinen ein Angriff auf queere Emanzipation stattfindet!

          • poVoq@slrpnk.net
            link
            fedilink
            arrow-up
            4
            arrow-down
            4
            ·
            edit-2
            2 days ago

            Möglich, aber doch irgendwie auch Spekulation. Über die Motivation der Behörde steht im Text wenig, das könnte durchaus auch ein nicht-rechter Beamter gewesen sein der sich darüber geärgert hat das solche doch ehr volksfestartigen Veranstaltungen als politische Kundgebung getarnt werden um Kosten usw. auf den Staat abzuwälzen. Grade auch das die Veranstaltung normal bis 18 Uhr weiterlaufen konnte und nur verkürzt wurde spricht dafür das es möglicherweise auch einfach nur um Lärmschutz der Anwohner ging.

            Edit: wie aus einem anderen Beitrag hier hervorgeht sogar erst um 20 Uhr (Veranstaltung was bis 22 Uhr geplant), und der Grund scheint gewesen zu sein das der Imbissbudenbereich nicht ausreichend mit Sicherheitspersonal ausgestattet war (also die Polizei hätte aushelfen müssen). Also mag sein das da auch etwas behördliche Willkür dabei war, aber so klar ist der Fall meines Erachtens nicht.